Chill dich schlau! 2009: Das steht im Sachbericht

Am Freitag, 26.06.2009 präsentierte sich die Offene Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien Wandsbek unter dem in Zeiten der Entwicklung einer Vision von „Bildungslandschaften“ nach wie vor hochaktuellen Motto

Chill Dich Schlau – Bildung freiwillig & selbstbestimmtChill-dich-2009

nun zum zweiten Male auf dem Wandsbeker Markt einem breiten öffentlichen Publikum.

Ziel der veranstaltenden Einrichtungen war es, unseren seit Jahrzehnten bewährten Arbeitsansatz der Jugendhilfe in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken.

Wir Mitarbeiter aus der Offenen Arbeit stellen fest: wir machen Zukunft! Kinder sind die Zukunft und die Zukunft ist offen. Entschlossen offen. Die Zukunft liegt in der Offenen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien.

Offene Arbeit bildet mitten im Leben, eröffnet neue Erfahrungshorizonte, bietet menschliche Wärme, menschliche Würde, schafft Heimatgefühl und macht Mut zum Lernen mit allen Sinnen. Sie greift die Themen und Interessen von Mädchen und Jungen auf, unterstützt sie zu entfalten und ermöglicht dadurch Erfolgs- und Bildungserlebnisse. Offene Arbeit ist ein Ort der interkulturellen Bildung und des multiethnischen Miteinanders.

Die Schulentwicklung in Hamburg mit dem Trend zum ganztägigen Lernen und der verbindlichen Betreuung von Kindern bis 18 Uhr ist eine Herausforderung für die Offene Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien. Hamburg hat einen Schulentwicklungsprozess in Gang gesetzt, an dem sich die Offene Arbeit mit ihren positiven Erfahrungen freiwilligen und selbstbestimmten Lernens aktiv beteiligen möchte.

Die Erfahrungen aus unserer Veranstaltung im Vorjahr nutzten wir dahingehend, die Werbung und Durchführung noch etwas professioneller und ansprechender zu gestalten. So wurde nicht nur mit 10.000 Flyern und 400 (von Dolmar gespendeten) Plakaten geworben, sondern es flimmerte auch vier Tage lang im Fahrgastfernsehen des HVV das Veranstaltungsplakat alle 10 Minuten über´n Bildschirm, auf kijiji Hamburg, dem von Jugendlichen meistbesuchten Kleinanzeigenportal war wochenlang eine große Werbeanzeige geschaltet. Die örtliche Presse reagierte zumindest mit Artikeln, die die Veranstaltung ankündigten und einer nachträglichen Berichterstattung. Die überregionalen Medien jedoch, die alle sehr zeitig informiert waren glänzten durch Desinteresse.

Auf der Veranstaltung präsentierten wir die Essentials der offenen Arbeit auf großen Bannern am Kletterturm sowie inhaltliche Flyer an allen Projektständen und am extra eingerichteten Infostand.

Die Optik der Initiativenstände und die Bühnentechnik wurden bei der diesjährigen Veranstaltung ebenfalls optimiert. Alle Einrichtungen hatten ihre Logos und Flyer am Start, die Stände waren liebevoll gestaltet. Die überdachte Bühne wie auch die Bühnentechnik wurden kostengünstig in professionelle Hände gegeben.

Wir legen Wert darauf, dass eine derartige Veranstaltung technisch möglichst einwandfrei ablaufen kann, damit sowohl die jeweiligen jungen Darbieter auf der Bühne als auch das Publikum sich zufrieden und wertgeschätzt fühlen.

Um 10 Uhr rückten Bühne und Technik zum Aufbau an, ab 11 Uhr trudelten dann die Einrichtungen mit ihren gesamten Materialien ein, gegen 12 Uhr nahm der Platz schon langsam richtig Festgestalt an.

Umrahmt von für die offene Kinder- und Jugendarbeit typischen Spiel-, Sport- und buehne.jpgKreativangeboten an den verschiedenen Ständen und ergänzt durch Attraktionen wie Human Soccer, Kletterwand, Hüpfburg, ein mobiles Tonstudio, ein breakdance-Areal sowie einen Jugend-Klamottenflohmarkt wurde am 26.6. von 15.00 bis 20.30 ein vielfältiges Nonstop-Bühnenprogramm geboten.
Durch das Programm führte – souverän und nie um einen lockeren Spruch verlegen – Jörn Stronkowski vom Jugendzentrum Startloch, der unter anderem sehr viel Engagement in die Organisation des Bühnenablaufs und der Bühnentechnik investiert hat.

Eröffnung

Die Eröffnungsansprache – gleichsam seine Abschiedsrede an die Einrichtungen der offenen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien – hielt unser scheidender Wandsbeker Jugend- und Sozialdezernent Volker de Vries, der uns allen Mut machte, weiter den Weg zu beschreiten, unsere Arbeit selbstbewusst und engagiert der Öffentlichkeit zu präsentieren, gleichzeitig aber auch dazu aufrief uns sozialpolitisch aktiv und kritisch an neuen Entwicklungen im Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe zu beteiligen.

Auf der Bühne präsentierten wir Tanzgruppen vom Baui Gleiwitzer Bogen, dem KiFaz Großlohe und dem Haus der Jugend Hohenhorst, Rock, Metal und Pop life mit Bands vom Startloch, der Neuen Schule Hamburg, dem Haus der Jugend Steilshoop, dem JUST, dem Haus der Jugend Hohenhorst und Rap life mit jungen Rappern vom Haus der Jugend Steilshoop, von einer ehemaligen Bewohnerin des Schlupfloch, Rappern aus Eimsbüttel und von Freunden des Startloch.

Das Bühnenprogramm war rundum vielfältig und gab einen guten kleinen Einblick darein, was junge Menschen freiwillig und selbstbestimmt in der Lage sind zu lernen und zu präsentieren. Die Bühnenacts wurden mit Bild und Ton mitgeschnitten, so dass alle auftretenden Akteure als Dankeschön für ihre Darbietung eine DVD mit ihrem Gig bekommen haben.

Für das leibliche Wohl – neudeutsch: Catering – zum Selbstkostenpreis sorgten das Get-to Hohenhorst, das Haus der Jugend Hohenhorst, die Jenfelder Kaffekanne und das Projekt Fit for Future Großlohe.

Veranstalter und Akteure dieses Festes waren das Jugendzentrum Startloch, der Bauspielplatz Rahlstedt-Ost, das Kinder- und Familienhilfezentrum Großlohe, die Straßensozialarbeit Rahlstedt, Streetlife e.V. mit dem Jungscafé Hohenhorst und dem Mädchencafé Hohenhorst, das Haus der Jugend Hohenhorst, der Jugendclub Get-to, das Projekt Fit for Future Großlohe, die Elternschule Hohenhorst, die Bauspielplätze Berne, Farmsen, Gleiwitzer Bogen, Steilshoop und Tegelsbarg, das Haus der Jugend Steilshoop, Jugendclub Berner Au, Jugendclub und Jugendbüro der Kirchengemeinde Guter Hirte Jenfeld, Mädchentreff Jenfeld, JUST – Jugendclub Stefanstraße, Kaffeekanne Jenfeld, Kinder- und Familienzentrum Farmsen-Berne, Elternschule Farmsen-Berne, das Projekt Your Life Jenfeld, FC Hellbrook, Straßensozialarbeit Jenfeld, Jugendtreff Eilbek, Jugend-Freizeit-Lounge Farmsen, VfJ Steilshoop/Step in, MoKip Steilshoop, Jugendclub Trabrennbahn, Take Care, Spieltieger e.V. und der Verband Hamburger Kinder- und Jugendarbeit. Für kleine Wehwehchen stand das DRK Rahlstedt zur Verfügung.

Es war eine äußerst gelungene Veranstaltung, die ihre Bezeichnung Kinder- und Jugendkulturfest sicher verdiente. Das mehrheitlich wunderschöne Wetter trug seinen Teil bei zu der fröhlichen und lockeren Atmosphäre bei allen Beteiligten.

Insgesamt über den Tag verteilt haben circa 1.000 -1.200 Menschen dieses Fest besucht. Viele begeisterte Kinder, viele Jugendliche, die gut drauf waren und viel interessierte erwachsene Laufkundschaft zollten den schwer aufgeregten jungen TänzerInnen und MusikerInnen Applaus, alle Stände mit Sport-, Spiel,- Geschicklichkeits- und Kreativangeboten wurden rege genutzt; die Großgeräte waren eine ständige Herausforderung für die jungen Besucher.

Seitens der Bürger, die dieses Fest besuchten, war die Rückmeldung auf diese öffentliche Präsentation unserer Arbeit durchweg sehr positiv.

Dieses Fest mit seiner inhaltlichen Ausrichtung, das in der Vorbereitung wie in seiner Durchführung viele Einrichtungen und viele Kinder, Jugendliche, Jungerwachsene und Familien aus den verschiedensten Vierteln zusammengebracht hat, ist mit Sicherheit eine große kulturelle Bereicherung Wandsbeks und wert, sich zu einer regelmäßigen jährlichen Präsentation der Offenen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien in Wandsbek zu mausern.

Der Kreis der Kolleginnen und Kollegen, die dazu bereit sind, neben dem normalen Alltagsbetrieb der Einrichtungen die Kraft zu investieren, eine solch große gemeinsame Veranstaltung auf die Beine zu stellen, ist seit dem ersten Anlauf 2007 im Eichtalpark stetig gewachsen.

Erste Zusagen von weiteren Jugendeinrichtungen, sich im kommenden Jahr beteiligen zu wollen, haben wir bereits erhalten. Jede Menge junge Menschen fiebern schon darauf, auf dem Wandsbeker Markt ihr Können vor einem großen Publikum zu präsentieren.

Wir würden uns freuen, im Jahr 2010 wieder einladen zu können zu:

CHILL DICH SCHLAUBildung freiwillig & selbstbestimmt.

Die Voraussetzung dafür wäre eine ausreichende Förderung. In diesem Zusammenhang möchten wir uns bei allen bedanken, die dieses große Projekt unterstützt haben, insbesondere bei unserem Wandsbeker Jugendhilfeausschuß, der die finanzielle Förderung bewilligt hat.

Conny Fiedler, Streetlife e.V. 16.09.2009